Ach ja, als unverheiratete Mitdreißigerin ohne Kind hat man es schon schwer…
Charly hat es wirklich nicht leicht. Nach 1 ½ Jahren hat sie noch immer nicht die Trennung von „ihm“, dessen Name nicht genannt werden darf, verdaut. Obwohl sie „ihn“ rausgeschmissen hatte nachdem sie ihn im Nahkampf mit einer anderen in ihrem Bett erwischt hat. Es wäre ja nicht so schlimm, Single zu sein, wenn man denn noch Freunde hätte – aber Charlies Freundinnen sind auf einmal alle Mütter oder auf dem besten Weg dahin. Charly fragt sich, was passiert ist. Sind denn alle verrückt geworden? Waltraud, die ihr zugelaufene Hundedame, lindert ihre Einsamkeit zwar etwas, doch auch auf Waltraud ist nur bedingt Verlass – genauso, wie auf die Männer, die Charly trifft. Und dann taucht da wie aus dem Nichts Michael auf, ein Traummann mit zwei klitzekleinen Fehlern – einer davon ist, dass er unbedingt Kinder möchte.
Meine Bewertung:
Ich habe das Buch gestern Abend angefangen zu lesen und bin heute schon fertig. Heißt, es hat mir wirklich gut gefallen. Es ist einfach herrlich, wie Charly versucht, die Veränderungen zu ignorieren oder gar aufzuhalten. Und doch ist ihre Verzweiflung nachvollziehbar. Wer kennt das nicht, das plötzlich langjährige Freunde verheiratet sind und Kinder bekommen? Plötzlich dreht sich jedes Gespräch nur noch um Kinder. Der normale Lauf der Dinge – der für einen Unverheirateten ohne Kind oft nicht verständlich ist. Als Charly ihren Traummann Michael kennen und lieben lernt, kommt sie allerdings nicht mehr darum herum, ihre bisherige Einstellung zu hinterfragen.
Charly ist sehr sympathisch, auch ihre Freundinnen und Waltraud wachsen einem ans Herz. Letztendlich muss sich Charly früher oder später auch entscheiden, wie es weitergeht in ihrem Leben. Irgendwann muss wohl jeder mal erwachsen werden und sich der Frage stellen, was er/sie wirklich möchte – wenn das nur nicht so verdammt schwer wäre…
Ich möchte nicht allzu viel erzählen, den Schreibstil und die Geschichte fand ich toll. Charly reagiert am Anfang zwar etwas übertrieben, aber das relativiert sich schon bald. Insgesamt sehr lustig und unterhaltsam mit einem winzigen Schuss Herzschmerz (aber nicht übertrieben). Das Ende ist zwar absehbar (schon mal allein wegen des Buchtitels), aber das stört nicht wirklich. Ein schönes Debüt, ich freue mich schon auf weitere Bücher von Tina Wolf.
Also, kurz und bündig: Ein dicker Daumen nach oben, viele Sternchen und viel Spaß!
Das war das Wort zum Mittwoch und nun gute Nacht!
Deborah